„Vom Schmied Aibl zum Almgasthaus Aibl“
Die Almen im Tegernseer Tal lassen sich bis um das Jahr 1200 urkundlich nachweisen.
Die Bezeichnung Aibl deutet auf eine kleine, nahe dem dazugehörigen Hof gelegene, Alm hin.
Das Aibl führte vorher den Namen Schmied Aibl, gehörte also zum Schmiedhof in der unterhalb gelegenen Ortschaft Point, mit den Anwesen Hößenschuster, Bachler, Graber, Pointer und Schmied.
Aus einer Almnachricht des Klosters Tegernsee, das die Grundherrschaft besaß, geht hervor, dass die fünf Anwesen die Waitbergalm an der Südseite des Hirschbergs schon im Jahre 1427 beweideten.
Für den Schmiedhof war das Aibl eine Voralm, auch als Niederleger bezeichnet. Dorthin wurde das Vieh im Frühjahr vor dem Auftrieb auf den Hochleger (Leger = Alm) am Waidaberg für zwei bis drei Wochen gebracht. Im Herbst beim Almabtrieb geschah dies in umgekehrter Reihenfolge, vom Hochleger zum Niederleger in den heimatlichen Stall.
Das Schmied Aibl wechselte mehrfach seine Besitzer. Vom Schmiedhof kam es zum Bachler-Anwesen, dann zum Rainer in Weissach und ging schließlich 1963 in den Besitz der Familie Buchberger über, die sie bis heute als Jungviehalm betreibt.
Toni Buchberger erneuerte in den Jahren 1965/66 die Almhütte zu dem Zwecke eine Cafe- und Brotzeitstube zu betreiben, die er auch fünf Jahre mit seiner Familie führte. 1971 übergab er das Cafe Schmied Aibl, heute Almgasthaus Aibl genannt, seiner Tochter Leni und Schwiegersohn Schorsch Ertl. Seit dem Jahr 2001 leitet Schorsch Ertl mit seiner Frau Anita den Familienbetrieb.
Am Tag der Eröffnung am 31. Juli 1966 war das denkwürdige Spiel der Fußball WM im Wembley Stadion, das Deutschland gegen England mit 2 : 4 verlor.
Aber, auch wenn Deutschland damals gegen England verloren hat, bei uns kann man nur gewinnen. Guten Appetit, Ihr Schorsch Ertl.